Zur Zeit passiert am Bau nichts. Ich liege nun hauptsächlich mit Dauerschmerzen im Bett und Markus leidet mit mir. Gestern passierte dann noch ein Notfall. Meine Bandscheibe hatte sich vermutlich nochmals verschoben, als ich über die Treppe zum Wohnzimmer lief. Mit einem Mal verkrampfte sich mein ganzer Körper und ich konnte nur noch mit Mühe die Hände bewegen und sprechen. Ich wählte dann den Rettungsdienst, der als Kurzwahl in der Anlage hinterlegt ist, damit muss man keine 0 vorwählen, was ich garantiert auch vergessen hätte. Danach robbte ich zur Haustür und öffnete diese schon mal.
Die wenigen Minuten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes dauerten ewig. Zwischendurch rief och liegend auf dem Fußboden über das W48 (selbst mit den verkrampften Fingern konnte ich die Wählscheibe drehen) nochmal den Rettungsdienst, der mich beruhigen konnte, dass der Wagen gleich ankommt und ich ruhig durchatmen soll. In einer solchen Lage bin ich froh, das wir uns für einen Bauort in der Stadt, mit guter Anbindung entschieden haben. Denn jede Minute, die ich warten musste war eine von panischer Angst begleitete Zeit. Die erst zu Ende war, als ich durch den Türspalt, den Rettungswagen vorfahren sah und die Rettungskräfte ausstiegen.
Am Nachmittag, konnte ich aber das Krankenhaus wieder verlassen, weil eine OP noch zu vermeiden ist. Jetzt habe ich noch stärkere Schmerzmittel, mal sehen. Habe die gerade eingenommen, sollen eine Vorstufe von Morphium sein. Markus ist natürlich auch sehr mitgenommen. Er hat ja auch schlecht durchgeschlafen. Er ist dann immer in der Nacht, wenn ich nicht mehr liegen konnte vom Gästezimmer ins Schlafzimmer gegangen. Gestern war er allerdings auch so geschafft, dass er meiner Bitte gefolgt ist, und gleich im Schlafzimmer geschlafen hat. In den letzten Tagen hat er im Haus auf den Dachboden gespachtelt und den Briefkasten zum Hauseingang versetzt.
Mein iPhone ist Segen und Fluch zu gleich, gestern hatte ich es natürlich nicht mit und konnte keine Telefonnummern für Angehörige sagen. Man hatte auch Markus nicht mit seinem Namen in seiner Firma gefunden. Warum auch immer. Zum Glück ereichte man dann meine Mutter auf den Festnetz. Jetzt habe ich mein Telefon ja wieder und kann im Liegen z.B. diesen Text schreiben. Ich habe allerdings auch in den letzten Tagen auch ein klein wenig meiner Firma von der Ferne helfen können. Da fühle ich mich auch ein wenig gebraucht und trotz Krankheit auch nicht unnütz, das tut ein wenig gut. Jetzt scheint die Medizin ihre Wirkung zu entfalten und ich werde schläfrig.