Dresden ist zur Zeit weltweit in den Schlagzeilen. In den letzten Wochen beschäftigt alle in der Stadt. Auch an der Uni und in der Kirchgemeinde. Am vierten Advent habe ich im Gottesdienst schon kritisch dieses Gegeneinander geäußert.
Heute hat unsere Kirchgemeinde ein Friedensgebet veranstaltet, weil in unserer Gemeinde ein Asylant ermordet wurde. Die Umstände sind komplett unbekannt.
Es bleibt mir aber unklar, wieso die Montagsdemonstrationen der Pegida undemokratisch sein soll. Darf nicht mehr jeder seine Meinung sagen?
Zum Friedensgebet kam auch die Wohngruppe des getöteten Asylbewerbres aus Eritrea. Hier mein Text zum Friedensgebet, welchen ich heute in der Leubnitzer Kirche verlesen habe.:
Es braucht Frieden, damit ich verstanden und ernstgenommen werde, ich möchte reden können, ohne dass man mir ins Wort fällt, ich möchte Gedanken äußern können, ohne dass man mich missachtet.
Es braucht Frieden, damit mir vertraut wird und ich anderen vertrauen kann. Ich möchte zuhören und andere verstehen, ohne das gedankliche Schranken und Vorurteile dies verhindern.
Es braucht Frieden, damit ich streiten kann, ohne dass andere Gewalt ausüben. Ich möchte, dass man mir sagt, wenn etwas an mir stört, dann will auch ich ehrlich sprechen.
Ich brauche Frieden, damit ich mit euch an einem runden Tisch sitzen kann, wo keiner oben, und keiner unten, und keiner vorne, und keiner hinten sitzt. Im Kreis will ich teilen, was ich habe und empfange, was ihr mir geben könnt.
Worte für mich. Worte für euch, Frieden für uns. Hier in Dresden, hier in Leubnitz-Neuostra.